Achtung: Gefälschte Medikamente im Internet !!!

Achtung: Gefälschte Medikamente im Internet !!!

Die Hälfte der illegal und online gekauften Medikamente gefälscht

Medikamentenfälschungen stellen eine ernste Gefahr für die Gesundheit dar. Die Anzahl der beschlagnahmten Arzneimittel ist um 118% gegenüber 2008 gestiegen, schreibt der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz Interpharm.

Medikamentenfälschungen stellen eine ernste Gefahr für die Gesundheit dar. Bei gefälschten Luxusgütern wie Uhren, Taschen oder Kleidern entsteht wirtschaftlicher Schaden für die Unternehmen und Frust für die Konsumenten, die einen hohen Preis für die vermeintlichen Markenprodukte bezahlt haben. Bei gefälschten Medikamenten geht es hingegen um die Sicherheit und im schlimmsten Fall um das Überleben von Patienten. Zudem verletzen Fälschungen die Rechte an geistigem Eigentum – wie Patentrecht, Markenschutz, Urheberrecht, Datenschutz.

Nebst Potenzmittel auch Herzmedikamente und Antibiotika

In Europa ist eine starke Zunahme von Arzneimittelfälschungen zu beobachten. Die Anzahl beschlagnahmter Arzneimittel in der EU nahm 2008 gegenüber dem Vorjahr um 118% auf neun Millionen Artikel zu. Medikamente machen 5% aller vom EU-Zoll sichergestellten Fälschungen aus. Die Fälschungen betreffen nicht mehr nur sogenannte Lifestyle-Produkte, wie Potenzförderer und Schlankheitsmittel, sondern auch Krebsmedikamente, Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Beschwerden, Antibiotika, Schmerz- und Verhütungsmittel sowie andere rezeptpflichtige Medikamente.

Fälschungen können den richtigen Wirkstoff enthalten, jedoch in zu hoher oder zu niedriger Dosierung oder in verunreinigter Form. Gefährlich werden kann es aber auch, wenn von den erwarteten Wirkstoffen nicht die geringste Spur vorhanden ist. In vielen Fällen enthalten die vermeintlichen Arzneimittel beispielsweise gemahlenen Backstein oder Mehl, in seltenen Fällen auch Giftstoffe wie Insektizide oder Rattengift. Weltweit sind laut WHO zehn Prozent der Arzneimittel gefälscht, in Entwicklungsländern bis zu 30 Prozent.

Medikamente illegal übers Internet zu beziehen, ist gefährlich

In den Industriestaaten ist der Verkauf von Arzneimitteln über das Internet das wichtigste Einfallstor für gefälschte Medikamente. Medikamente, die illegal über das Internet verkauft werden, sind zu über 50% gefälscht.

In den letzten Jahren ist in der Schweiz ein rasanter Anstieg solcher illegaler Medikamentenimporte zu verzeichnen. Aufgrund der Kontrollaktionen von Swissmedic und Zoll im letzten Jahr wurde hochgerechnet, dass jährlich mindestens 50 000 illegale Arzneimittelsendungen per Post von Privatpersonen in die Schweiz eingeführt werden.

Beim Bezug von Medikamenten aus legalen Quellen wie Apotheken, Drogerien und Arztpraxen besteht in der Schweiz keine Gefahr, Medikamentenfälschungen zu erhalten. Das liegt zu einem grossen Teil daran, dass die Schweiz und ihre Distributionskanäle aufgrund der Grösse unseres Landes nach wie vor relativ übersichtlich und transparent sind. Die Vertriebskanäle werden einerseits durch die Pharmafirmen selber überwacht, aber auch durch Inspektionen der Behörden kontrolliert

Die Pharmaunternehmen arbeiten untereinander und mit den Zollbehörden eng zusammen und verwenden offene und verdeckte, Fälschungen erschwerende Kennzeichen.

Dabei werden unter anderem Hologramme, farbändernde Tinte oder irisierende Oberflächen eingesetzt. Zudem setzen Pharmafirmen vermehrt auf Rückverfolgungstechnologien wie Seriennummern, kombiniert mit einer 2-D-Daten-Matrix. Bei einer 2-D-Daten-Matrix sind die Informationen sehr kompakt in einer quadratischen oder rechteckigen Fläche als Muster von Punkten codiert. Mit ihr sollen die Voraussetzungen geschaffen werden für eine lückenlose Verfolgung der Arzneimittel und für eine Authentizitätsprüfung jeder einzelnen Packung. Konkret prüft der Apotheker bei jedem Medikament einen Identifikationscode, bevor er das Medikament an den Patienten weitergibt. Dieses System wurde in Schweden in einem Pilotprojekt des europäischen Pharmaverbands (EFPIA) gemeinsam mit Apothekern und Grosshändlern erfolgreich getestet.

Ihr “mymedi” Team