100 Tage Präsident- Interview mit Walter Wenk
100 Tage Präsident- Interview mit Walter Wenk
Walter Wenk wurde an der Generalversammlung vom 2. Mai 2006 zum Präsidenten von Seniorweb gewählt. Nach einer Amtszeit von 100 Tagen fragten wir ihn nach seinen ersten Erfahrungen.
Walter Wenk, du bist seit dem 2. Mai Präsident von Seniorweb. In 100 Tagen gewinnt man einen ersten Überblick über den Aufgabenkreis, knüpft erste Beziehungen und kann da und dort wohl auch schon Ziele festlegen. Welches sind deine wichtigsten ersten Erfahrungen?
Ich bin überwältigt vom grossen Interesse, das den Senioren heute entgegen gebracht wird. Neue Websites boomen mit immer neuen Angeboten für Senioren. Der Markt hat die Generation 50+ entdeckt. Eine Plattform für Produkte für Senioren ist begehrt. Seniorweb liegt voll im Trend und ist als Werbeplattform gefragt. Und Seniorweb braucht Werbung und Sponsoren, um seine Aktivitäten zu finanzieren. Mit der Nachfrage steigt auch der Wettbewerb unter den Organisationen.
Und dadurch wachsen die Anforderungen an Seniorweb und an seine Mitarbeiter?
Ja, unbedingt. Seniorweb wird heute vom Vorstand geführt und zusammen mit 50 freiwilligen Mitarbeitern ehrenamtlich unterhalten. Es ist kaum vorstellbar, wie viel Arbeitszeit einzelne Vorstandsmitglieder für den täglichen Unterhalt und für die Weiterentwicklung der Website mit allen Dienstleistungen aufwenden. Die Vorstellung, was geschehen könnte, wenn einzelne Mitarbeiter ausfallen sollten, gleicht einem Horrorszenario. Der Mitarbeiterstab muss erweitert und Seniorweb muss professioneller werden, um mit der heutigen Entwicklung Schritt zu halten. Und wir werden auf die Länge wohl nicht darum herumkommen, ein Sekretariat mit einem Geschäftsleiter zu führen.
So war es ja in den Anfängen gedacht – bloss fehlten die Mittel, nachdem die finanziellen Starthilfen durch die Initiatoren versiegten
Heute ist es möglich, über die Werbung zu Einnahmen oder ev. sogar zu Investoren zu kommen. Wenn wir alle Möglichkeiten ausschöpfen wollen, müssen wir allerdings professioneller werden. Wir sind zur Zeit in Verhandlung mit einer Organisation, die für uns Werbeaufträge hereinnehmen und bearbeiten könnte. Dazu gehören auch die Vertragsabschlüsse. Selbstverständlich werde ich mich aber nach wie vor auch persönlich für Partnerschaften einsetzen.
Zu deinen Zielen gehört der Ausbau von Seniorweb im Tessin und in der Westschweiz.
Ein Ausbau der Plattform für Tessin und Westschweiz ist eminent wichtig für die Weiterexistenz von Seniorweb. Werbepartner wollen die ganze Schweiz erreichen. Wir haben inzwischen eine Projektgruppe eingesetzt und planen, über Printmedien für Seniorweb zu werben.
Mit der grossen Nachfrage auf Internet wächst auch die technische Komplexität. Kann Seniorweb mit den technischen Entwicklungen mithalten?
Wir sind eben daran, einen Vertrag abzuschliessen für ein Redesign in einer modernen Open Source Technology. Ende August werden die Mitarbeiter, dann die Mitglieder informiert. Ab Oktober/November werden wir mit dem neuen System arbeiten. Mit dem Redesign wird auch die Website neu und attraktiver gestaltet.
Gibt es weitere Zielsetzungen des Präsidenten?
1. Die Einführung eines flächendeckenden Profi-PC-Supportes: wer sich das Ziel setzt, der Generation 50+ zum Computer zu verhelfen, um die Senioren geistig aktiv zu halten und vor der Vereinsamung zu schützen, der muss ihnen auch den technischen Support anbieten. Damit befasst sich heute eine Projektgruppe.
2. Die Aufstockung des Mitarbeiterstabes. Heute zählt Seniorweb fünfzig freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Team sollte verdoppelt werden. Es wäre möglich, einzelne begrenzte Aufgaben, wie die Organisation von Anlässen und Ausstellungen, selbständig zu übernehmen. Interessierte können sich hier melden.
3. Die Pflege des Mitarbeiterstabes. Ehrenamtliche Arbeit soll Freude machen. Mit einem jährlichen Anlass möchte ich den Mitarbeitern meine Wertschätzung zeigen.
4. Regelmässige Kontakte zu befreundeten Organisation, um Synergien zu nutzen.
5. Seniorweb soll bekannter werden. Dazu wollen wir auch in den Printmedien werben. Zur Zeit wird ein Konzept dazu erarbeitet.
6. Strategie 2007+: Wir schaffen zur Zeit ein Arbeitspapier, um abzuklären, wie Seniorweb professioneller gestaltet werden kann.
Wie können die Mitglieder den Präsidenten unterstützen?
Indem sie aktiv die Dienstleistungen von Seniorweb nutzen, die Seiten besuchen und neue Mitglieder werben. Die beste Werbung ist die Mund-zu-Mund-Propaganda.
Deine nächsten Mitarbeiter sind die Vorstandsmitglieder. Hast du genügend Rückhalt im Vorstand?
Die Zusammenarbeit im Vorstand ist sehr gut. Wir arbeiten uns gegenseitig in die Hände.
Präsident und Vorstand brauchen auch das Vertrauen der Mitglieder, die Unterstützung für neue Ideen und den dazu notwendigen Handlungsspielraum, auch einen finanziellen. Als Präsident möchte ich die Information und die Kommunikation zwischen dem Vorstand und den Mitgliedern fördern.
Walter Wenk, wurden deine Erwartungen an das Amt erfüllt?
Ja. Ich wollte nach meiner Pensionierung etwas anderes machen als bisher. Die Cyber World ist für mich völlig neu. Sie fasziniert mich. Und Seniorweb ist viel komplexer, als ich mir vorgestellt habe. Ich werde neu gefordert. Das freut mich.
Walter Wenk, noch haben wir dich an deinem Arbeitsplatz in Lenzburg getroffen. Ende August wirst du pensioniert und verfügst über mehr Zeit, um dich Seniorweb zu widmen. Das freut uns. Nach diesen ersten 100 Tagen wünschen wir dir weiterhin Freude am Amt und viel Erfolg.