500 Medis werden per sofort im Preis gesenkt

BAG hat verfügt 500 Medis werden per sofort im Preis gesenkt

BERN – BE – Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Preise von 800 Arzneien überprüft. Bei 500 Medis war eine Preissenkung nötig – per sofort.

von Ulrich Rotzinger  1.11.2013 11:46

Rund 500 Arzneimittel werden billiger (Symbolbild) (Keystone)

Gute Nachricht für Konsumenten: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat bei rund 500 von 800 untersuchten Arzneimitteln per 1. November 2013 Preissenkungen erwirkt.

Günstiger werden vor allem Originalpräparate. Das zeigt ein Blick auf eine neu aufgeschaltete Liste des BAGs auf seiner Website.
Beispiel: Das Schmerzmittel Dafalgan (300mg, 10 Tabletten) kostet neu 2.25 Franken anstatt 3.70 Franken im Verkauf. Der Preis des Blutdrucksenkers Rasilez (300mg, 98 Tabletten)  von Novartis beträgt neu 144.55 Franken, bisher waren es 150 Franken.

Auch Generika werden billiger

Interessant für Patienten: Auch Generika fallen im Preis. Grund: Die Anbieter wollen den Preisabstand zum Original aufrecht erhalten, um auch weiterhin durch die Krankenkasse rückvergütet zu werden.

«Die jährliche Überprüfung der Arzneimittel entlastet die obligatorische Krankenpflegeversicherung um mindestens weitere 200 Millionen Franken pro Jahr», teilte das BAG am Freitag mit.

Wie im Vorjahr hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ein Drittel aller kassenpflichtigen Medis einem Preisvergleich mit Deutschland, Österreich, Frankreich, England, der Niederlande und Dänemark unterzogen.

«Bei 300 Arzneimitteln war keine Preissenkung notwendig», schreibt das BAG. Diese seien im Vergleich zu den Referenzländern oder im Vergleich zu anderen Arzneimitteln weiterhin wirtschaftlich.

Wem die Excelliste des BAG zu unübersichtlich ist, kann sich auf Medi-Vergleichsportalen wie mymedi.ch über die Preisveränderungen seines Medikaments informieren und das entsprechende Generikum ausfindig machen.

Preissenkungen sorgten letztes Jahr für Streit

Die Medikamentenpreise hatten zuvor zwischen der Pharmabranche und dem Bund für Streit gesorgt. Auf Vorschlag von Gesundheitsminister Alain Berset hatte der Bundesrat im Frühjahr 2012 ein neues Preismodell für Medikamente beschlossen. Das BAG erliess in der Folge tiefere Preise für rund 450 Medikamente.

Die Pharmabranche wollte die Preissenkung jedoch nicht akzeptieren und legte zahlreiche Beschwerden ein, wie «Blick» damals berichtete.

Im Januar 2013 erteilte das Bundesgericht zwei Beschwerden der Pharmakonzerne Novartis und Roche gegen die Preisfestsetzung von rund 30 Medikamenten aufschiebende Wirkung.

Schrittweise sollen etwa 2’500 verschiedene Arzneimittel günstiger werden. Bis 2015 sollen dadurch 720 Millionen Franken eingespart werden.