Mehr Durchblick bei Medikamentenpreisen
Mehr Durchblick bei Medikamentenpreisen
SCHLAG NACH BEI MYMEDI
mymedi.ch ist eine kostenlos zugängliche und anwenderfreundliche Internetplattform, die Überblick schafft über Medikamentenpreise, Generika und Selbstbehaltanteile. Hinter diesem Projekt steht die Liestaler HealthCare Management Group HMG mit ihrem Inhaber und Geschäftsführer Peter Hohmann.
Der Ruf nach dem mündigen Patienten und nach mehr Transparenz im Gesundheitswesen schallt immer wieder durch die Lande. An handfesten, Transparenz und Eigenverantwortung unterstützenden Impulsen fehlt es jedoch weitgehend. Peter Hohmann und seine Partner haben für die HMG eine ideelle Leitlinie entwickelt und in die Internet-Praxis umgesetzt: „Wir ermöglichen der Bevölkerung kostenlos Preistransparenz bei den Medikamenten, und zwar sowohl bei den Generika wie auch bei den Originalpräparaten.“ Die mymedi- Medikamentendatenbank orientiert sich an den offiziellen Publikationen von Swissmedic und dem Bundesamt für Gesundheit BAG. Eindeutiger Vorteil gegenüber vergleichbaren Websites: Die Listen werden laufend aktualisiert, sind sozusagen tagesfrisch.
Dieses Informationsangebot wird gestützt von Partnern wie Migros-Genossenschafts-Bund, Spitex-Verband Schweiz, Verein Seniorenweb oder auch Curaviva, dem Verband der Heime und Institutionen Schweiz. Hohmann legt grossen Wert auf den Hinweis, dass die Plattform unabhängig und neutral sei.
Viel Durchhaltevermögen
Peter Hohmann sprüht förmlich vor Elan und Ideenreichtum. Der 63-Jährige hat schon für das Bundesamt für Gesundheit und andere Institutionen Präventionskonzepte ausgearbeitet, er hat Kongresse für Mediziner organisiert und medizinische Hilfsmittel lanciert: Ein Macher-Typ, beflügelt von der Devise „Wer sich nicht bewegt, bringt nichts in Gang“.
Der gelernte Kaufmann Hohmann hat sich Stufe um Stufe ins Management hochgearbeitet und Projekte entwickelt. Geradezu genial war sein Prototyp eines Handys, das neben den üblichen Funktionen Herzpatienten hohen diagnostischen Nutzwert geboten hätte. Herzrhytmusstörungen (EKG) hätte sofort erfasst und deren Gefährdungspotenzial von einem medizinisch betreuten Call-Center beurteilt werden können.
Dieses Projekt stiess nicht auf genügend Akzeptanz, es liegt vorderhand auf Eis und wartet auf den geeigneten Zeitpunkt seiner Realisation. Jenes negative Erlebnis bedeutete für Hohmann eine tiefe Enttäuschung, es war verbunden mit einem beträchtlichen finanziellen Verlust. Seine Energie scheint jedoch im Grunde ungebrochen geblieben zu sein. Als die Medien meldeten, dass Bundesrat Couchepin vom 1. Januar 06 an für den Medikamentenbezug neue Regelungen einführen werde, reagierte Peter Hohmann hellwach. „Meinem Partner und mir war klar, dass nun das Preisgefüge auf dem Medikamentenmarkt unüberschaubar und intransparent geworden war.“ Und so stieg denn der Mann, der sich innerlich schon auf einen allmählichen Rückzug aus dem Geschäftsleben eingestellt hatte, ins Projekt mymedi ein. Den endgültigen Schub brachte der Kontakt mit einem potenten Firmenpartner, der vom Projekt begeistert war und finanzielle Unterstützung zusagte.
Sparpotential per Mausclick
Verglichen mit den Spital- und Pflegekosten haben Sparmassnahmen auf dem Gebiet des Medikamentenmarktes für das gesamte Gesundheitswesen einen relativ geringen Effekt. Für die Einzelperson, die während längerer Zeit oder gar dauernd auf ein teures Medikament angewiesen ist, können kluge Preisvergleiche jedoch zu Ersparnissen von mehreren hundert Franken pro Jahr führen. Seit einem Jahr gilt bekanntlich die Regelung, dass die Krankenkassen 20 % Selbstbehalt verrechnet, wenn es sich beim benötigten Medikament um ein Originalpräparat handelt – und lediglich 10 % beträgt der Selbstbehalt, wenn ein gleichwertiges, deutlich günstigeres Generikum gewählt wird. Der Wirkstoff eines Generikums entspricht demjenigen des Originalpräparates: Ein Generikum ist das Nachfolgemedikament eines Arzneimittels, dessen Patentschutz abgelaufen ist.
mymedi.ch bietet vor allem chronisch kranken Patienten Hilfestellung und Übersicht. Er bekommt die Informationen in die Hand, die unter anderem das Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder dem Apotheker in Gang setzen und schliesslich zur Wahl eines gleichwertigen, jedoch wesentlich günstigeren Medikaments führen können.
Sichtlich stolz erwähnt Peter Hohmann, dass ihm auch Margrit Kessler, Präsidentin der Schweizerischen Patientenorganisation, für das elektronische mymedi-„Nachschlagewerk“ Anerkennung ausgesprochen habe.